Ethik

Sokrates, Nietzsche, Platon, Kant und Schopenhauer - obwohl diese Namen den meisten wohl geläufig sind, wissen wir doch oft nicht, welche Einsichten diese schlauen Köpfe eigentlich von sich gaben. Und überhaupt: Warum sollte man sich eigentlich dafür interessieren, was irgendein Philosoph vor 200 oder gar vor 2000 Jahren geschrieben hat? Die Philosophie ist in ihrem Kern das Nachdenken über Grundfragen menschlichen Lebens, die uns alle betreffen und angehen. „Das ungeprüfte Leben ist nicht wert, gelebt zu werden,“ so die Überzeugung Sokrates', der zumeist als der erste „echte“ Philosoph angesehen wird. Nicht über sein Leben nachzudenken erschien ihm als eine Verschwendung von Lebenszeit; wer nicht sein eigenes Tun und Wissen kritisch prüfe, sei dazu verurteilt, einfach den abgetretenen Pfaden der gesellschaftlichen Vorgaben zu folgen und damit gerade seinen wirklich eigenen Weg zu verfehlen.

Im Fach Ethik werden Sie sich mit zentralen Fragen des menschlichen Lebens auseinandersetzen, über die Philosophen seit jeher nachdachten und nachdenken: Was kann ich wissen? Was ist echtes und was ist nur vermeintliches Wissen? Was soll ich tun? Was ist gutes Handeln? Wie frei sind wir als Menschen überhaupt? Wie sollten ein Staat und sein Rechtssystem idealerweise aufgebaut sein? Wie gerecht ist unsere bestehende Gesellschaft? Was macht eine Gesellschaft überhaupt gerecht?

Im Rahmen der Beschäftigung mit diesen Themen werden Sie sich grundlegende Kenntnisse zur Geschichte der Philosophie und über die bedeutendsten philosophischen Denker und Denkerinnen aneignen. Darüber hinaus ist auch das Kennenlernen der 5 sogenannten Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam Teil des Ethikunterrichts. Die so erworbenen Kenntnisse sollen Ihnen im Ethik-Unterricht zudem stets als Anstoß zum eigenen Nachdenken dienen.

Die eigenständige, kritische Auseinandersetzung mit den besprochenen Philosophien und Religionen nimmt einen zentralen Platz im Fach Ethik ein, da dessen Ziel letztlich immer die Klärung des je eigenen Standpunktes zu den behandelten Fragen ist. „Erkenne dich selbst“ - dieses antike Motto hat nichts von seiner Aktualität verloren. Die kritische Beschäftigung mit philosophischen und religiösen Perspektiven, die ebenso zeitlos sind wie dieser Aufruf, kann zu unserer eigenen Selbsterkenntnis hier und heute einen wichtigen Beitrag leisten.