Im Rahmen der beiden Fächer Geographie und Geophysik werden Echtzeitdaten aus dem GEOFON Global Seismic Network verwendet. Dazu nutzen wir dank der freundlichen Genehmigung des GFZ Potsdam die dort entwickelte Software SeisComP3 (Seismological Communication Processor). SeisComP ist eine seismologische Software zur Datenerfassung, Bearbeitung, Verbreitung und interaktiven Analyse von Erdbeben. Dabei werden von der Software die Rohdaten von seismologischen Stationen weltweit erfasst und verarbeitet. Somit lassen sich lokale Erschütterungen ebenso wie Erdbeben graphisch darstellen und deren Tiefe und Lage lokalisieren.
16.04.2016: schweres Erdben in Ecuador
ermittelte Magnitude Kolleg: 7.5
GFZ Potsdam (offiziell): 7.7, USGS (offiziell): 7.8
Das Bild links zeigt das lokalisierte Epizentrum des Bebens in großem Maßstab. Die Genauigkeit der Messung des Epizentrums liegt hier bei +/-3km (Breite) bzw. +/-4km (Länge).
Das Bild rechts zeigt das Epizentrum noch einmal in einem kleineren Maßstab und das Seismogramm der am nächsten dazu liegenden Station.
16.09.2015: Schweres Erdbeben in Chile
ermittelte Magnitude Kolleg: 7.8
GFZ Potsdam (offiziell): 8.2
Das Bild zeigt links die Aufzeichnungen verschiedener Stationen in unterschiedlicher Entfernung zum Erdbebenherd. Rechts oben ist das Epizentrum dargestellt. Rechts unten sieht man das Seismogramm der Station Valentia (Irland). Die Stationen Freiberg (FBE) und Collm (CLL), die wir als Echtzeit-Seismogramm laufen haben, haben das Erdbeben nicht erfasst, das das Epizentrum mit einem Azimut-Winkel von 136° sowohl im S- als auch im P-Wellenschatten der Stationen lag. Dieser liegt in einem Winkelbereich von 103°-143° zum Hypozentrum. Die Station Velantia dagen liegt in einem Winkel von 99° zum Hypozentrum und konnte die Erschütterungen daher messen.
25.4.2015: Schweres Erdbeben in Nepal
ermittelte Magnitude: Kolleg: 7.5
GFZ Potsdam (offiziell): 7.8
Das Bild zeigt rechts die Lokalisierung des Erdbeneherdes und die Messung der Station Freiberg (FBE), links die globale Einordnung
21.11.2014: Molukkensee
ermittelte Magnitude: Kolleg: 6.6
GFZ (offiziell): 6.4
Links unten sieht man das Eintreffen der P-Wellen an der Station Freiber (FBE) und Collm (CLL)